Mercator Alumni Fonds (Abgeschlossen) - Titelbild

Das Mercator Alumni-Netzwerk steckt voller Menschen, die Neugier und Engagement, aber auch Themenexpertise und vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen aus Ausbildung, Beruf und Ehrenamt mitbringen. Wir unterstützen Alumni, die gemeinsam im Netzwerk Ideen für Veranstaltungen oder Projekte organisieren und umsetzen wollen.


Das Programm ist seit 2023 abgeschlossen. Eine weitere Auschreibung ist nicht vorgesehen.

Willst du mit anderen Alumni an den Themen weiterarbeiten, die du im Rahmen der Förderung der Stiftung Mercator kennengelernt hast? Bist du Expert*in auf einem Gebiet und möchtest dein Wissen in einem Workshop, einem Seminar oder auf einer Reise mit anderen Alumni teilen? Hast du Interesse, Diskussionen und Austausch zu gesellschaftspolitischen Themen im Netzwerk durch ein eigenes Format zu gestalten? 

Mit dem Mercator Alumni Fonds können Alumni Projektmittel und -zuschüsse von bis zu max. 5.000,00 Euro für die Planung und Umsetzung von Projektideen oder -veranstaltungen beantragen.

Das Angebot richtet sich an Alumni der Stiftung Mercator. Die beantragte Projektidee oder -veranstaltung muss mit den strategischen Zielen der Stiftung Mercator vereinbar sein und einen Bezug zu den Themenfeldern der Stiftung bieten:  

  •          Digitalisierte Gesellschaft
  •          Europa in der Welt
  •          Klimaschutz
  •          Teilhabe und Zusammenhalt

Darüber hinaus können auch Projekte in den Themenbereichen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Zivilgesellschaft, Austausch und Begegnung, Diversity, Bildung und Wissenschaft gefördert werden.

Mehr Informationen zur Stiftungsstrategie findest du hier Stiftungsstrategie – Stiftung Mercator (stiftung-mercator.de)

In diesem Jahr wurden 5 signifikante Projekte für den Alumni-Fonds ausgewählt. Die Förderung unterstützt die Entwicklung sowie Umsetzung der Projekte. Ausgewählt wurden die folgenden Alumni-Projekte:

Workshop zum Thema „Leadership in Krisenzeiten” mit dem Fokus Ukraine. Der 2,5-tägige Workshop soll zur Stärkung der Resilienz ukrainischer Zivilbevölkerung beitragen, und ein horizontales Netzwerk zwischen polnischen, deutschen und ukrainischen NGOs fördern.

Deutsch-Türkisches Austauschprojekt „Youth Ambassadors Starters Program“ (YASP), welches Themen rund um die Projektarbeit adressiert und Peer-to-Peer Learning in den Vordergrund stellt. YASP ist ein Projekt der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke, welches den persönlichen Austausch der Teilnehmenden und inhaltliche Zusammenarbeit fördert.

Brüsseler Konferenz mit dem Titel „Freedom of Information in the Digital Age“, welche die Themen Transparenz, Fake News und Informationszugang im digitalen Zeitalter, aufgreift und diskutiert. Die Frage der Informationsfreiheit in den EU-Mitgliedstaaten, sowie die Auswirkungen auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa, sollen zentrale Punkte der Konferenz sein.

Workshop in Athen zum Thema „Democracy and Rule of Law in Europe: Revisting the role of corporate actors”. Der Workshop soll ein Diskussionsforum für die Überschneidung von Unternehmenstätigkeiten mit Demokratie sowie Rechtsstaatlichkeit bieten.

Webinar und Workshop zum Thema „Marine Conversation & Climate Change Communications”, welche die Organisationsproblematiken im Handeln bezüglich des Klimawandels und Meeresschutzes aus der Perspektive der Kommunikation, sowie der Problemfindung betrachten wollen. Die Veranstaltungen sollen Wege aufzeigen tatsächliche Veränderungen im Klimawandel anzustoßen.


Inspiration und Ideen gefällig? Hier sind Einblicke in einige bisherige Projekte und Veranstaltungen unserer Alumni:

TEMPI: Neue Ideen zu türkisch-europäischer Migration

Antworten auf türkisch-europäische Migrationsfragen finden – das ist das wichtigste Ziel der „Turkey Europe Migration Policy Initiative“ (TEMPI). Mercator-Alumni initiierten das Projekt im Nachgang des Mercator-geförderten Turkey Europe Future Forums (TEFF). Das Projekt bringt seit 2015 jährlich engagierte türkische und europäische Nachwuchsführungskräfte zu einem intensiven Dialog zusammen.

Alumni aus allen TEFF-Jahrgängen trafen sich im Januar 2020 in Istanbul, um sich zu vernetzen und neue Strategien für die EU-Türkei-Beziehungen zu diskutieren. An dem Arbeitswochenende nahmen Alumni aus verschiedensten gesellschaftlichen Organisationen sowie externe Expert*innen teil, darunter auch Diplomat*innen, türkische Regierungsbeamt*innen und UN-Mitarbeitende. Die teilnehmenden Alumni verfassten ein Papier zu EU-Türkei-Kooperation hinsichtlich Migrationsfragen und wollen zukünftig ihr Projekt fortführen und institutionalisieren.

Alumni Seminar: "Unbiasme?! Implicit Bias in der Bildung"

Ihn ihrer Promotion an der Universität Heidelberg verbindet Amara A. Igboegwu kritische Selbstreflexion und Selbsterkenntnis mit der bewussten Vermittlung von Elementen, die für den Umgang mit strukturellem Rassismus notwendig sind.

"Ich habe mich sehr gefreut, in dieses Jahr eine Förderung durch den Mercator Alumni Fonds zu erhalten. Durch diese bot sich mir die Möglichkeit, relevante Fähigkeiten und Instrumente für die Durchführung von Empathie-Workshops zu erwerben. So konnte ich ein eintägiges UNBIASME-Seminar für eine Gruppe von Mercator Alumni, hauptsächlich aktuelle und angehende Lehrer*innen, in der Stiftung organisieren und durchführen. Das Seminar konzentrierte sich auf Empathie, Implicit Bias und eine LET'S Talk-Diskussion, in der die Stimmen schutzbedürftiger Schüler*innen in heterogenen Klassenzimmern hervorgehoben wurden. Als Bildungsforscherin, die sich auf die Entwicklung von Unterrichtsstrategien konzentriert, die Lehrer*innen auf heterogene Klassenräume vorbereitet, habe ich mich sehr über das positive Feedback und die Begeisterung der teilnehmenden Alumni gefreut. Es zeigt aber auch, dass Bedarf besteht, Lehrer*innen vor und nach dem Dienst besser zu unterstützen, wenn sie kulturell vielfältigere Klassenräume unterrichten."

Amarachi A. Igboegwu (Alumna Global Diplomacy Lab)

Aktiv werden für den Deutsch-Türkischen Jugendaustausch

Gegenseitige Vorwürfe, Diktator-Vergleiche, Abbau bilateraler Diplomatie in Rekordgeschwindigkeit. Diese Entwicklung in den deutsch-türkischen Beziehungen machten einer Gruppe junger Mercator-Alumni Sorgen, die sich dem Thema Austausch und internationale Verständigung verschrieben haben. So entstand beim Jugendbotschafter-Training der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke, einer Initiative der Stiftung Mercator, die Idee, sich zu organisieren und den Verein „Jugendbotschafter e.V.“.  zu gründen. Das Ziel des Vereins: Die Beziehung zwischen beiden Länder mithilfe internationaler Projekte besonders unter Jugendlichen langfristig zu stärken. Mit Unterstützung des Mercator Alumni-Fonds organisierten die Alumni Workshops und Schulungen um das Projekt Vereinsgründung erfolgreich umzusetzen.


„Jerusalem verbindet“: Bildungsreise in einen Konfliktherd

Wie gestaltet sich das politische und kulturelle Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft Jerusalems? Welche Konflikte bestehen - und wie werden diese gelöst? Was können wir in Deutschland davon lernen? Diese Fragen stellten sich Alumni der Jungen Islam Konferenz. In 2019 suchten sie Antworten auf ihre Fragen in Israel, wo Ein- und Auswanderung sowie Zuflucht und Vertreibung das Leben der Menschen seit Jahrhunderten prägen.

In Jerusalem trafen die Alumni Akademiker, Aktivisten und zivilgesellschaftliche Akteure, um die Konfliktlinien und Lösungsmöglichkeiten besser zu verstehen. Während der einwöchigen Reise diskutierten sie unter anderem mit dem prominenten Islamwissenschaftler Mustafa Abu Sway über die interreligiöse Geschichte der Stadt sowie strukturelle Benachteiligung von palästinensischen Studierenden und Lehrenden an Universitäten. Auch besichtigten die Alumni die Gedenkstätte Yad Vashem. Diese erinnert an die systematische Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens in Europa während des Nationalsozialismus. Hier nahmen sie an einer Führung mit einer Nachfahrin von Schoah-Überlebenden aus Prag und Wien teil.